Schreib weiter: Die für mich besten Schreibtipps

Über die Jahre hinweg, in denen ich mich schon mit dem Thema schreiben beschäftige, habe ich natürlich auch einige Tipps bekommen, die für mich unheimlich wertvoll waren. Sei es durch das Lesen von Schreibratgebern, im Gespräch mit Autoren oder durch den Austausch im Internet, auf blogs oder instagram. Wie bei allen anderen Dingen auch ist es beim Schreiben natürlich so, dass jeder seinem eigenen Rhythmus folgt und für jeden unterschiedliche Dinge wichtig und sinnvoll sind. Trotzdem möchte ich hier heute die Schreibtipps zusammenfassen, die mir am meisten weitergeholfen haben. Vielleicht sind sie ja für den ein oder anderen unter euch ebenfalls sinnvoll.

  1. Schreib was du liebstnasarama_2017_16

Zu diesem Thema habe ich ja bereits einen eigenen blogpost verfasst und noch immer ist es der Ratschlag von allen, der mir am meisten hilft. Als jemand, der schreibt ohne dafür bezahlt zu werden ist es für mich nun mal das Wichtigste, dass mir das Schreiben immer spaß macht. Aber ich denke selbst wenn man beruflich schreibt macht es einen vermutlich kaputt über Dinge zu schreiben, die einem nichts bedeuten. Dafür ist der Prozess des Schreibens einfach zu tiefschürfend.

  1. Schreib weiter

Klingt eigentlich total logisch, war es für mich aber lange nicht. Ich habe viele Geschichten einfach aufgegeben, weil ich dachte mir fehlt die Inspiration oder die Zeit oder die Idee war doch nicht so gut. Erst als ich diesen Ratschlag gelesen hatte, habe ich festgestellt, dass weiter schreiben oft die Lösung aller Probleme ist: Motivation kann zurückkehren, man kann neue Ideen bekommen und sogar die Geschichte kann einem wieder besser gefallen, wenn man sich nur den Ruch gibt und weiterschreibt. Natürlich passiert das nicht immer wie durch Magie und manchmal muss man sich schon eine ganze Weile zwingen ein paar Worte weiter zu kommen.

  1. Beende was du anfängst

Damit wären wir auch schon beim dritten Ratschlag, der im Grunde aus dem zweiten resultiert. Aber eine Geschichte zu vollenden ist einfach immer eine tolle Leistung und ein erhebendes Gefühl. Auch wenn es vielleicht manchmal Jahre braucht.

  1. Zerdenke nicht alles

Schreiben ist oft auch Kopfsache, das ist auch mir klar. Aber ich neige dazu, mir manchmal so viele Gedanken über das Schreiben und den Fortgang einer Geschichte zu machen, dass ich kaum noch zum Schreiben selbst komme. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich zu sehr von meinem Kopf leiten lasse und darüber nachdenke, was alles schief gehen kann und wie ich den plot vermutlich bald komplett zerstören werde, dann sage ich mir mittlerweile, dass ich diese Energien doch besser zum Schreiben verwenden könnte.

  1. Zähle die Wörter, die du täglich schreibst

Seltsam, aber mir hilft das unheimlich. Einfach weil man dadurch immer das Gefühl hat, dass man irgendwie vorangekommen ist, dass man etwas geleistet hat, auch wenn man vielleicht kein ganzes Kapitel oder nicht mal eine Seite geschafft hat. Oft gebe ich mir auch ein Ziel vor und sage mir: dreihundert Wörter schaffst du heute. Wenn es dann mehr werden, umso besser. Aber man hat dann nicht einen riesigen Berg vor Augen, den man bewältigen muss, sondern etwas, das man auf jeden Fall irgendwie schaffen kann.

  1. Editiere nicht während du schreibst

Früher habe ich meist bevor ich angefangen habe zu schreiben, den letzten Teil zunächst editiert. Mir ist dann irgendwann aufgefallen, wieviel Zeit das eigentlich kostet, im Gegensatz dazu gleich anzufangen. Und außerdem schafft man es auf die Schnelle sowieso nicht, alle Fehler zu entdecken. Viel besser ist es wirklich, erst ganz am Ende überhaupt zu editieren. Das macht auch mehr Sinn, da man größere Veränderungen sowieso erst dann  vornehmen sollte, da man ja sonst vor lauter Hin und Her nicht mehr zum Schreiben kommt.

  1. Mach dir einen groben Entwurf

Natürlich kann es auch spannend sein einfach drauflos zu schreiben und zu warten, was dabei herauskommt. Für mich funktioniert diese Methode allerdings nicht und ist immer irgendwann im Sande verlaufen. Ich habe festgestellt, dass ich zumindest eine grobe outline brauche, an der ich mich entlanghangeln kann, selbst wenn ich diese während des Schreibens noch verändere. Aber diesen Entwurf zu haben gibt mir Sicherheit und lässt mich weniger schnell verzweifeln, wenn ich einmal nicht weiterkomme.

  1.  Notiere Stichworte zu Charakteren und Orten

Mittlerweile schreibe ich mir grundsätzlich immer zu jedem Charakter, den ich in einer Geschichte auftauchen lasse ein paar Notizen auf. Zumindest den Namen und was man über ihn oder sie erfährt. Das hat mir einfach schon so oft weitergeholfen, da es mir die Mühe erspart, das ganze Manuskript nach dem Charakter zu durchsuchen, der vielleicht nur einmal auftauchen sollte.  Das gleiche gilt für Orte, die ich ebenfalls immer mit Namen und einer Kurzbeschreibung auf einem Word Document verewige, das ich beim Schreiben immer offenlasse.

  1. Halte alle Ideen knapp fest

Für mich ist es äußerst sinnvoll ein Schreibtagebuch zu führen, in das ich immer mal wieder die Ideen notiere, die ich mittlerweile zu Charakteren oder Handlungsverläufen hatte. Manchmal ist das fast schon eine fertige outline, manchmal sind es nur ein paar Worte, aber erstaunlich viel davon kann man irgendwann nochmal verwenden, vielleicht in einem Kontext, in dem man gar nicht damit gerechnet hatte.

  1. Der beste Tipp gegen Writer’s block

Das einzige was bei mir wirklich dagegen hilft wenn ich total demotiviert bin, ist wiederum das Schreiben. Das heißt in meinem Fall nicht, dass ich immer sofort wieder damit anfange. Für mich ist das Schreiben ja ein Hobby und manchmal vergehen Tage oder auch Wochen in denen ich nicht schreibe. Wenn ich aber gerne etwas zu Papier bringen würde und das Gefühl habe, dass ich es nicht kann, ist es wirklich das beste Hilfsmittel einfach zu schreiben. Manchmal auch erst irgendetwas anderes, nur um wieder in das Gefühl des Schreibens hineinzukommen.  Dieses Mittel wirkt bei mir am besten.

Wie ist es bei euch? Was sind eure besten Schreibtipps?

5 Gedanken zu „Schreib weiter: Die für mich besten Schreibtipps

  1. Bin so frei, einen Kommentar zu hinterlassen, obwohl oder gerade weil dieser Eintrag schon etwas älter ist.

    Ich schreibe auch gerne Fanfictions, allerdings nur zu Genres, die ich mag. Harry Potter – ja, da bin ich nach wie vor am Schreiben – Herr der Ringe, eher nicht, wobei mir da die Filme besser als das Buch gefallen haben.

    Deine Schreibtipps sind prima.

    Herzliche Grüße

    Andrea

    Like

    1. Hallo Andrea,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich, dass dir meine Tipps gefallen. Ich schreibe auch nur fanfiction zu Geschichten, die mich extrem ansprechen und meist auch nur zu solchen, wo ich Leerstellen sehe, die ich irgendwie füllen möchte. Bei HdR Ringe es mir tatsächlich auch so, dass mir die Filme besser gefallen haben. Sie gehören allerdings auch zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.

      Liebe Grüße,

      Tasha

      Like

      1. Danke für deine Antworten, Tasha. Ich freue mich sehr darüber. Deine Tipps sind sehr hilfreich für mich und ich werde mich bemühen, sie bei meinen Fanfictions umzusetzen. Zu „Herr der Ringe“ schreibe ich keine Fanfictions, weil das Thema sehr komplex ist und es, anders als z.B. bei „Harry Potter“, kaum noch Lücken gibt, bei denen man seiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Viele Paare, Ereignisse etc. sind schon vorgegeben, da bleibt kaum noch Spielraum für eigene Charaktere/Ideen übrig. Die „Herr der Ringe“ und die „Hobbit“ Filme habe ich – einem Gutschein sei Dank – um 0,99 Cent erworben. Genauer: 25,99 Euro, doch die 25 Euro sind durch den Gutschein abgedeckt worden, was mich sehr freut. Herzliche Grüße. Andrea

        Like

  2. Das stimmt, zu „Herr der Ringe“ hat Tolkien ja selbst drumherum noch so viel geschrieben, dass es schon fast wie eigene fanfiction ist 😀
    Ich glaube das allerwichtigste beim Schreiben ist nach wie vor, dass man den Spaß und Mut daran nicht verliert. Dann hat man im Grunde schon alles richtig gemacht.
    Na, das ist ja echt günstig. Ich liebe die Filme ❤

    Like

  3. Das stimmt: Spaß haben ist das wichtigste und Freude daran.
    Schreibtipps habe ich – hmm – ja , doch.
    Wer/wie/wo/was/wann/warum.
    Wer spielt mit ? Wo spielt die Handlung ? Was passiert etc. ?

    Das alles erst einmal stichwortartig notieren, damit nichts verloren geht.
    Wann kann man an das Originalbuch/die Originalbücher, den Film etc. anschließen ? Wo sind Lücken, die sich stopfen lassen z.B. bei den Harry Potter Büchern ?

    Ich erstelle gerne Zeitleisten/Zeittafeln zu der Handlung und Stammbäume zu den Figuren. Auf diese Weise behalte ich den Überblick und verheddere mich nicht in Details.

    Oft spielen Fanfictions, die ich mir ausdenke, in einem zeitlichen Rahmen von 10 Jahren, da kann ich viel Handlung unterbringen. Damit es nicht zu komplex wird, bildet die Zeitleiste/die Zeittafel eine große Hilfe. Darin stehen nicht nur Geburts – und Todesdaten, der wichtigsten Figuren, sondern auch kleine Hinweise z.B. Hochzeitsdaten, Schulabschlüsse z.B. das Abitur und was die Figuren sonst noch alles erleben, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

    Die Stammbäume sind so formatiert, dass man die einzelnen Generationen problemlos unterscheiden kann.

    Das wäre z.B. bei einer Harry Potter Fanfiction, wenn das Pairin Harry-Hermine zusammenkommt.
    Die Geburts – und Todesdaten von Harrys Eltern sind, durch die Originalbücher, vorgegeben, beim Hochzeitsdatum bin ich mir nicht sicher.
    Bei Hermine hingegen kann man sich die Daten ihrer Eltern und die Namen frei ausdenken, was mehr Möglichkeiten für die eigene Phantasie lässt.
    Wo Hermines Eltern wohnen, wird nie erwähnt. Nur, dass sie Muggel sind, nicht zaubern lernen können – das hat JKR so festgelegt – und als Zahnärzte arbeiten – auch das hat JKR festgelegt – mehr erfährt man nicht.

    Wenn also z.B. Harry und Hermine heiraten und/oder Kinder bekämen, hätten diese einen Platz im Stammbaum, in der Reihenfolge des Alters, versteht sich.

    Die erste Generation wird getippt, dann markiert: fett, kursiv, unterstrichen
    Die zweite Generation wird getippt, dann markiert: fett, kursiv
    Die dritte Generation wird getippt, dann markiert: fett
    Die vierte Generation wird getippt, jedoch nicht markiert.

    Eine fünfte Generation – wenn die Handlung sehr komplex ist – würde dann nur kursiv markiert werden.

    Herzliche Grüße

    Andrea

    Like

Hinterlasse einen Kommentar